ABSI Tagung 2021 – stellt klare Forderungen an die Bundesregierung

Jahrestagung der Bayerischen Solar-Initiativen am 15. Und 16. Januar 2021

Unter dem Motto „Mainfranken energieautark – gemeinsam funktioniert’s“ trafen sich am 15. und 16. Januar 2021 die Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen und Österreichischen Solarinitiativen (ABSI) zu ihrer nun schon 28. Jahrestagung. Aufgrund der besonderen Situation wurde der Kongress von der Schweinfurter Agenda-Gruppe mit Unterstützung der Stadt Schweinfurt und vieler lokaler und regionaler Unterstützer rein digital veranstaltet. Unter Federführung von Manfred Röder und Lothar Pfeuffer wurde mit dem Partner eventmobi die Tagung über deren interaktive Streaming-Plattform veranstaltet.

Mit 575 registrierten Teilnehmern wurde eine Rekordzahl erreicht die sich nicht nur aus Bayern und Österreich, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet zuschalteten. Damit konnte wieder – wie jedes Jahr – ein wertvoller Austausch der Akteure für die Energiewende erfolgen. „Die hohe Teilnehmerzahl ist ein grandioser Erfolg, der zeigt, wie wichtig den Menschen die Energiewende und die Begrenzung des Klimawandels gerade für uns in Bayern ist“, resümiert Manfred Röder, einer der Hauptorganisatoren der Tagung.

Die Tagung hat es wieder geschafft über zwei Tage mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und virtuellen Treffen über die Plattform alle Akteure der Energiewende zusammenzubringen. Zu Wort kamen Vertreter der Forschung, der Industrie, Energieversorger, Politikerinnen, Interessenverbände, Juristen, Architekten, die Betreiber von Erneuerbare Energien-Anlagen und deren Installateure. Präsentiert wurden aktuelle Entwicklungen, technische Lösungen, Erfolge, Bewertungen, politische Zielrichtungen und die notwendigen nächsten Schritte.

Es debattierten unter anderen der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber, die Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber, klimapolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Lisa Badum, Sprecherin für Klimapolitik in der grünen Bundestagsfraktion, die Ex-MdBs Josef Göppel, CSU und Hans-Josef Fell, Grüne, Thorsten Müller von der Stiftung Umweltenergierecht Würzburg mit den Vorsitzenden der Stadtwerke von Schweinfurt, Thomas Kästner und Haßfurt, Norbert Zösch.

Hans-Josef Fell, als Mitglied des Bundestages maßgeblich beteiligt an der Erstellung des ersten Erneuerbaren Energien Gesetzes, wies auf die Dringlichkeit hin: „Vor wenigen Tagen wurde das aktuelle Niveau der Klimaerwärmung mit bereits 1,25 °C bekannt gegeben. Damit wird die in Paris vereinbarte maximale Erwärmung von 1,5 °C in diesem Jahrzehnt erreicht.“

„Die Blockaden durch die Gesetzgebung sind sehr hoch und entsprechen nicht dem was wir bräuchten die Klimakatastrophe zu verhindern,“ resümiert Dr. Oliver Seth, einer der ABSI-Sprecher „Das große Bild fehlt. Wir wissen nicht, wo wir mit dem Regulierungsrahmen hinwollen,“ fasste Thorsten Müller von der Stiftung Umweltenergierecht die aktuelle Situation in seinem Vortrag zusammen und ergänzt: „Wir haben unsere Zielvorstellungen nicht definiert, sind verloren im Klein-Klein und gefangen in der Regelungskomplexität. Es braucht eine Gesamtstrategie vom Ende her gedacht.“

Mit Staatsminister Thorsten Glauber wurde die sich in wenigen Jahren auftuende Stromlücke von 40% in Bayern und die Notwendigkeit den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv zu steigern, diskutiert. Dafür ist es unbedingt notwendig, die 10H-Regelung aufzuheben. Das Konfliktfeld Naturschutz und Ausbau Erneuerbare Energien geht zurzeit vor allem auf Kosten des Klimaschutzes. Klimaschutz ist aber dringend notwendig, wenn man den Artenschutz erfolgreich organisieren möchte.

Die Präsentationen der Tagung sind auf der Internet-Seite https://www.solarinitiativen.de/28-jahrestagung abrufbar.

Ein Kritischer Rückblick zu ABSI 2021 

 

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